Briefing am Donnerstagmorgen
Grüne spekulieren auf Sitz im Bundesrat, Schusswaffenangriff in den USA, drohendes Fiasko im Verteidigungsdepartement und unsere Empfehlungen: Das Wichtigste zum Start in den Tag
Das Wichtigste am Morgen: Grüne spekulieren auf Sitz im Bundesrat, Schusswaffenangriff in den USA und drohendes Fiasko im Verteidigungsdepartement
Und das lesen Sie nur in der NZZ: Mit einer Wutrede gegen radikale amerikanische Studenten ist der Professor Shai Davidai von der Universität Columbia in New York berühmt geworden. Sie hatten den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel verharmlost. Im Gespräch erklärt Davidai, weshalb er solche Gruppierungen an Universitäten verbieten lassen will. Zum Interview
Das Wichtigste am Morgen
Reaktionen auf Neuauszählung der Wahlen: Grüne spekulieren auf Sitz im Bundesrat
Das ist passiert: Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat sich mit der Errechnung von falschen Wahlergebnissen blamiert. Konkrete Auswirkungen hat das Versagen vorerst keine, bleibt doch bei der alles entscheidenden Sitzverteilung im Nationalrat alles beim Alten. Doch politisch wird die Unsicherheit nach dem peinlichen Fehler des BfS grösser. Zumindest die Grünen wittern Morgenluft. Am Freitag will die Fraktion entscheiden, ob man nun tatsächlich einen Sitz in der Landesregierung beansprucht. Zum Bericht
Darum ist es wichtig: Die in den letzten Tagen vielgescholtene FDP meldete sich mit einem Post auf X (ehemals Twitter) zu Wort. «Dass das BfS am Sonntagabend nicht korrekte Wähleranteile publizierte, ist irritierend», heisst es in dem Post. Mit den neuen Zahlen ist die Partei immerhin an einer historischen Niederlage vorbeigeschrammt. Denn wie immer seit der Gründung des modernen Bundesstaates liegt der Freisinn nun doch vor der Mitte.
So geht es im Kanton Zürich weiter: Die Kontrahenten für das Duell vom 19. November stehen fest: Tiana Moser gegen Gregor Rutz, GLP gegen SVP, Frau gegen Mann. Beide wollen den zweiten Zürcher Ständeratssitz neben dem bereits gewählten Daniel Jositsch (SP) erobern. Wir haben ihre politischen Positionen in Bezug auf jene Fragen herausgearbeitet, welche die Bevölkerung gemäss einer SRF-Nachwahlbefragung am meisten beschäftigen. Zum Bericht
Mindestens 16 Tote bei Schusswaffenangriff im US-Gliedstaat Maine
Das ist passiert: Bei einem Schusswaffenangriff im amerikanischen Gliedstaat Maine sind laut Medienberichten mindestens 16 Personen getötet und 50 bis 60 verletzt worden. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Die Polizei veröffentlichte Überwachungskamera-Bilder eines mutmasslichen Schützen. Zu sehen war darauf ein Mann mit einem vorgehaltenen Gewehr. Der Verdächtige sei noch nicht gefasst, hiess es. Zum Bericht
Das ist der Hintergrund: Die Sender ABC und CNN berichteten, die Attacken hätten sich an einem Restaurant und einer Bowling-Bahn abgespielt. Die Polizei hat die Bevölkerung der Kleinstadt Lewiston aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Aus dem Weissen Haus hiess es, der amerikanische Präsident Joe Biden sei über den Vorfall unterrichtet worden und werde weiter auf dem Laufenden gehalten.
Viola Amherd droht ein Fiasko im Verteidigungsdepartement
Das ist passiert: Bundesrätin Viola Amherd gelang mit dem neuen Staatssekretariat im Verteidigungsdepartement ein Coup. Inzwischen droht das Projekt jedoch zum Fiasko zu werden. Zwar hatte der Bundesrat Mitte September Jean-Daniel Ruch zum neuen Staatssekretär ernannt. Doch noch bevor er sein Amt antreten kann, muss das Verteidigungsdepartement ihn bereits wieder zurückziehen. Möglicherweise muss das Staatssekretariat nun am 1. Januar kopflos starten. Zum Bericht
Darum ist es wichtig: Bis heute ist zudem nicht klar, wie das Staatssekretariat im Detail aussehen soll. Zuerst gab es Überlegungen, die in Richtung eines Sicherheitsdepartements gingen. Das Staatssekretariat hätte dann auch das Nationale Zentrum für Cybersicherheit oder das Bundesamt für Bevölkerungsschutz umfassen können. Vor den Sommerferien hiess es, es sollte sich um sicherheitspolitische Grundlagen, um Sicherheitskooperationen im Inland sowie im Ausland kümmern. Auch das ist inzwischen bereits wieder überholt.
Was sonst noch passiert ist
- Wahlleugner Mike Johnson ist neuer Speaker des US-Repräsentantenhauses: Nach drei Wochen haben sich die Republikaner im amerikanischen Repräsentantenhaus auf den evangelikalen Christ, Trump-Anhänger und Ukraine-Skeptiker geeinigt. Zuvor waren drei andere Kandidaten entweder am Widerstand der rechten oder jenem der moderateren Republikaner gescheitert. Zum Bericht
- Der Europäische Rechnungshof zweifelt an EU-Aufbaufonds: Der Fonds war durch die Corona-Pandemie inspiriert, doch die Mittelverwendung umfasst diffuse Themen wie etwa grüner Umbau, digitale Transformation, sozialer Zusammenhalt, Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Nun erklärt der Rechnungshof, die Gesamtleistung des mit rund 720 Milliarden Euro ausgestatteten Fonds lasse sich nicht umfassend messen. Zum Bericht
- Einseitige propalästinensische Meinungsmache auf Tiktok: Kein soziales Netzwerk bietet ausgewogene Informationen zum Krieg zwischen Israel und der Hamas. Doch propalästinensisches Gedankengut scheint sich gegenwärtig besonders schnell auf Tiktok zu verbreiten. Die meisten Videos zeigen zwar keinen offensichtlichen Israel-Hass. Dennoch haben viele eine eindeutige Positionierung: die bösen Israeli gegen die guten Palästinenser. Zum Bericht
- Tausende von Migranten erreichen die Kanarischen Inseln: Allein im Oktober erreichten mehr als 10 000 Migranten eine der sieben Kanarischen Inseln, was fast so viele sind wie die Gesamtzahl in den neun Monaten zuvor. Dies führt man in Spanien und auch bei der EU-Grenzschutzbehörde Frontex vor allem auf die politische Instabilität in Senegal zurück. Auf den Inseln fühlt man sich derweil von der EU und Madrid im Stich gelassen. Zum Bericht
- Die UBS gibt den CS-Turm in Canary Wharf auf: Das «Credit Suisse Building» mit der Adresse 1 Cabot Square gehört zu den Wahrzeichen des Bankenviertels Canary Wharf im Osten Londons. Die UBS will den CS-Wolkenkratzer jedoch loswerden, die Mitarbeiter sollen am traditionellen Firmensitz in der Londoner City zusammengezogen werden. Nicht nur die Angestellten, sondern auch das Bankenviertel Canary Wharf steht vor einer ungewissen Zukunft. Zum Bericht
- Twitter-Nachfolger X führt Sprach- und Video-Anrufe ein: Elon Musk macht mit einer Funktion für Sprach- und Videoanrufe über seine Plattform X einen Schritt zur von ihm versprochenen «App für alles». Nutzer können demnach auswählen, von wem sie Video- und Sprachanrufe annehmen wollen. Das können unter anderem Leute sein, die man als Kontakte im Adressbuch hat. Zu den neusten Meldungen zu Technologie
- Ehemaliger Zürcher Regierungsrat Ernst Buschor gestorben: Buschors Tatkraft war enorm. 16-Stunden-Tage waren die Regel, Wochenende inklusive. Bildung und das Kindswohl wurden zu seiner Lebensmotivation. Er blieb auch nach seinem Ausscheiden aus dem Regierungsrat dem Bildungswesen treu und übernahm hochkarätige Positionen wie das Präsidium der Bertelsmann-Stiftung in Deutschland oder das Vizepräsidium des ETH-Rats. Zum Nachruf
- YB unterliegt Manchester City 1:3: Ja, womöglich war es die beste Mannschaft der Welt, die in Bern zu Gast war, beim Champions-League-Spiel YB - Manchester City. Aber die Berner hatten vieles versucht, um diesen Eindruck zu vermeiden; um an der Realität zu rütteln, sozusagen. Doch der City-Stürmer Erling Haaland schiesst trotz schier unermüdlicher Gegenwehr zwei Tore. Zum Bericht
Das empfehlen wir heute
Durstlöscher Nummer eins: Wie viel Wasser muss ich täglich trinken? Die Empfehlungen reichen von 1,5 Litern bis zu 3 Litern Wasser am Tag. Tatsächlich ist die richtige Menge aber von der Person abhängig. Ein guter Indikator bleibt der eigene Durst. Ein weiteres Zeichen hilft ebenfalls bei der Menge. Zur Antwort
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Formel 1 im Wohnzimmer: Rennsimulatoren für zu Hause liegen im Trend. Der Formel-1-Weltmeister Max Verstappen nutzt sie selbst zur Rennvorbereitung. Das sogenannte Sim-Racing erlaubt bis zu 300 Kilometer pro Stunde im Wohnzimmer. Der Trend zum nachgebauten Rennwagen könnte sogar den kostspieligen Outdoor-Kartsport ablösen. Zum Bericht
Wirtschaftswunder in Gefahr: Israel galt bislang als Mekka für Unternehmer und als Startup-Nation. Seine Bürger haben sich an ein Leben im Wohlstand gewöhnt. Doch die bevorstehende Bodenoffensive im Gazastreifen könnte zum Härtetest für die Wirtschaft des Landes werden. Zum exklusiven «NZZ PRO Global»-Hintergrund
Bevor Sie weitergehen
🎧 Hören: Die Bevölkerung in Libanon fürchtet sich vor einem Krieg gegen Israel. Denn die im Süden des Landes verankerte schiitische Hizbullah-Miliz ist mit der palästinensischen Hamas verbündet. Welche Folgen ein Krieg für die Libanesen hätte, erzählt der NZZ-Korrespondent Daniel Böhm in der neuen Folge von «NZZ Akzent». Zum Podcast
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Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag.
Thomas Milz und Mirjam Moll
Das Briefing erscheint wochentags um 6 und 17 Uhr. Samstags gibt es eine Wochenendausgabe um 7 Uhr.
Author: Cindy Bush
Last Updated: 1699538162
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